Zwangsversteigerung kann ein Spekulationsgeschäft darstellen

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat in seinem am 27. Februar 2025 veröffentlichen Urteil IX R 6/24 entschieden, dass auch die Zwangsversteigerung einer Immobilie, z.B. aufgrund Privatinsolvenz des Eigentümers, ein privates Veräußerungsgeschäft im Sinne des § 23 EStG darstellt und ein sich hierbei ggf. anfallender Gewinn grundsätzlich der Einkommensteuer unterliegt, wenn zwischen Anschaffung der Immobilie und Zwangsersteigerung […]

Im Mietvertrag fehlerhaft ausgewiesene Umsatzsteuer – Folgen bei Grundstücksverkauf

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat sich in seinem am 27.2.2025 veröffentlichten Urteil V R 16/22 mit im Mietvertrag/Dauermietrechnung durch den Grundstücksverkäufer fehlerhaft ausgewiesener Umsatzsteuer auf Mieten beschäftigt. Solange eine Anpassung des Mietvertrags/ der Dauermietrechnung durch den Erwerber nicht erfolgt, ist der fehlerhafte Ausweis aus der laufenden Miete danach § 14c UStG nicht dem Erwerber anzulasten. Leider […]

Auch verbilligte Darlehen zwischen Angehörigen sind eine Schenkung/schenkungsteuerpflichtig

Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 31. Juli 2024 (II R 20/22) bestätigt, dass auch der verbilligte Zinssatz in einem ansonsten ordnungsgemäß vereinbarten und durchgeführten Darlehen zwischen Angehörigen eine Schenkung darstellt. Der Bundesfinanzhof zieht hierbei den marktüblichen Zinssatz zugrunde, den der Darlehensnehmer also für ein Darlehen bei der Bank bezahlt hätte. Die Schenkung gilt dabei […]

Grunderwerbsteuer bei Aufhebung einer WEG

Zwar ist die Aufhebung einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) die Ausnahme, dennoch ist hierbei aus steuerlicher Sicht aufzupassen. Mit Urteil vom 31.7.2024 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass hier nicht die für die Teilung von Grundstücksgemeinschaften geltende Grunderwerbsteuerbefreiung des § 7 GrEStG gilt. Entsprechend sollten die steuerlichen Folgen bei Aufhebung einer WEG stets im Vorfeld geprüft werden.

Gewährung von Darlehen an Gesellschafter als verdeckte Gewinnausschüttung

Grundsätzlich führt die Gewährung eines Darlehens einer Gesellschaft, z.B. einer GmbH, an ihren Gesellschafter zu keinen unmittelbaren Steuerfolgen (genauso wie ein Bankdarlehen keine unmittelbaren Steuerfolgen auslöst). Etwas anderes kann jedoch gelten, wenn bereits bei Darlehensgewährung davon auszugehen ist, dass – z.B. aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Gesellschafters mit einer Darlehensrückzahlung nicht zu rechnen ist. So […]

Erhaltungsrücklage auch weiterhin erst bei Verwendung durch die WEG Werbungskosten?

Bisher war unstrittig: Die Zahlungen des Eigentümers in die Erhaltungsrücklage (früher auch als Instandhaltungsrücklage bezeichnet) sind erst dann als Werbungskosten beim vermietenden Eigentümer zu berücksichtigen, wenn diese aus er Erhaltungsrücklage entnommen und „verwendet“ werden. Die begründete die Rechtsprechung und die Finanzverwaltung damit, dass die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) kein rechtlich eigenständiges Subjekt ist und die Rücklage rechtlich […]

Vorlage von Mietverträgen u.a. beim Finanzamt kein Verstoß gegen die DSGVO

In seinem aktuell veröffentlichten Urteil musste der Bundesfinanzhof eine die Abgabenordnung und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) betreffende Fragestellung beurteilen. Es ging um die Frage, ob die Anforderung von Mietverträgen u.a. durch das Finanzamt bei der Steuererklärung des Vermieters einen Datenschutzverstoß im Rahmen der DSGVO darstellt. Die Frage stellt sich, weil aus dem Mietvertrag (unvermeidlich) die Daten […]

Auch Aussetzungszinsen von 6% p.a. verfassungswidrig

Bisher war die Rechtsprechung und die Rechtslage eindeutig: Während Nachzahlungszinsen aufgrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ab 2019 nur noch mit 1,8% p.a. berechnet wurden, gab es eine Reduzierung der unverändert mit 6% p.a. zu berechnenden Stundungs- und Aussetzungszinsen nicht. Mit Beschluss vom 8.5.2024 VIII R 9/23, veröffentlicht am 22.8.2024 hat der Bundfinanzhof daher dem Bundesverfassungsgericht […]

(Teilentgeltliche) Immobilienübertragung im Rahmen der vorweggenommen Erbfolge löst keine „Spekulationssteuer“ aus

Bisher ging man zweifelsfrei aus, dass ein Engelt oder aber die Übernahme von auf der Immobilie lastenden Krediten durch den Vermögensübernehmer im Rahmen der Immobilienübertragung bei vorweggenommener Erbfolge ein teilentgeltliches Geschäft darstellt. Es wurde das Entgelt bzw. die übernommenen Darlehen dem Gesamtwert der Immobilie gegenübergestellt und in diesem Verhältnis die Gesamttransaktion in eine Schenkung und […]

Häusliche Arbeitszimmer – Dokumentation der angefallenen Kosten

Zumindest dann, wenn das häusliche Arbeitszimmer als Betriebsausgabe angesetzt werden soll, gibt es eine vielfach unbekannte Regelung zur Dokumentation der Aufwendungen. Nach § 4 Abs. 7 EstG sind die Aufwendungen für das Arbeitszimmer einzeln und getrennt von den übrigen Betriebsausgaben aufzuzeichnen, damit diese abgezogen werden können. Dabei reicht es nicht, nur die dazugehörigen Belege getrennt […]